Die Cape Breton Islands wären eigentlich echte Inseln nordöstlich des Festlands, hätte man nicht 1955 einen riesigen Damm aufgeschüttet, der seitdem die Anbindung an das Straßennetz darstellt und so technisch eher eine Halbinsel draus macht.
Der Cape Breton National Park liegt an der Nordspitze der Insel und unterscheidet sich durch die starke Bewaldung landschaftlich deutlich von Halifax. Aber auch die Einheimischen scheinen eine ganz andere Lebenseinstellung zu haben: die Lebendigkeit und Herzlichkeit, die wir in Halifax angetroffen hatten, fehlen hier großteils.
Der Cabot Trail ist im Prinzip ein Highway, der auf 300km einmal um die nördliche Hälfte der Insel läuft und dabei auch durch den Nationalpark geht. Dabei ist jeweils kurz vor dem Eingang zum Nationalpark ein knallharter Wettkampf um den besten Platz für das eigene Werbeschild entbrannt. Wenn man aber erst mal im Nationalpark selbst ist, ist es ein echt schöner und ruhiger Platz. Vor allem vor 9 Uhr ist man praktisch alleine unterwegs (ja der Jetlag ist immer noch da).
Fürs Whale Watching haben wir uns einen kleinen Anbieter etwas abseits in der Bay St. Lawrence ausgesucht. Das war auf jeden Fall eine gute Wahl, da wir statt mit 40 lärmenden Pauschaltouristen nur zu zehnt auf dem Boot waren. Im Sommer ist hier das Meer praktisch Spiegelglatt, so dass es auch keinerlei Probleme mit Seekrankheit gibt. Vor der Küste gibt es den ganzen Sommer über hauptsächlich Langflossen-Grindwale und Weißseitendelfine. Mit extrem viel Glück könnte man aber auch Finnwalen begegnen. Bei uns waren es ca. 30 Grindwale.
Mit ausreichend Digitalzoom kann man auch diese Tiere hier entdecken:
Insgesamt ist der National Park empfehlenswert, allerdings darf man hier außer Natur im National Park nicht viel erwarten. Die Art der Kommerzialisierung Drumherum wirkt fast ein wenig abschreckend.