Rufnummernspam – Geldverdienen leicht gemacht

Viele Handybesitzer kennen das: Wird eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen, schickt diese eine SMS. Dies machen sich auch Ganoven zu nutze, die eine ähnliche Formulierung nutzen, um arglose Personen zu einem sündhaft teuren Rückruf zu verleiten. Nachdem bereits vor längerer Zeit bei Heise berichtet wurde, daß man diese Fälle online melden kann, habe ich das damals gleich ausprobiert. Das war kurz nachdem der Dienst eingerichtet wurde. Die Warteschlange kann also noch nicht so lange gewesen sein.

Das Ergebnis seht ihr hier (man beachte die roten Markierungen):
Antwortschreiben der Bundesnetzagentur. Bearbeitungszeit: knapp ein Jahr

Die beworbene Rufnummer wurde also nicht gesperrt, sondern verschwand erst durch den Umzug der 0190-Nummern in das 0900-Netz. Die erwähnte Abmahnung dürfte nach 10 Monaten nur noch mit viel Glück eine noch existierende Firma getroffen haben.

Auch wenn publikumswirksam über die Aktionen berichtet wird, interessiert das die Spammer sicher nur wenig. Ein Großteil der Einnahmen dürfte eh innerhalb der ersten Tage erzielt werden. Auch die Entbindung von der Pflicht zu zahlen ist praktisch nichts wert – viele dürften sich wegen der angefallenen Gebühren nicht die Mühe machen, das Geld zurückzuholen.

Fazit: Verbraucherschutz ist nur dann etwas wert, wenn wirklich Verbraucher geschützt werden (also nicht bei diesem Thema).

P.S: Ich hätte gerne einen Mitschnitt des Gesprächs mit der Telekom-Hotline, wenn jemand versucht eine ein Jahr alte Telefonrechnung anzufechten…

Ein Gedanke zu „Rufnummernspam – Geldverdienen leicht gemacht“

  1. Hui,

    Irgendwie hat mir der alte Name der Agentur besser gefallen – beim Wort »Behörde« weiß man wenigstens gleich, woran man ist … 😉

    Zu dem »praktisch nichts wert«: Stimmt schon, aber IMHO nicht weil es den Aufwand nicht wert wäre.
    Eher sehe ich folgendes Problem: Leider kommen die wenigsten auf die Idee, in so einem Fall einfach die Einzugsermächtigung bei der T-Com zu widerrufen.

    (Ich höre schon das »T-Com sperrt Anschluss«-Argument kommen 🙂 – das ist im beschriebenen Szenario AFAIK noch nie passiert, wenn man den »seriösen« Anteil überweist, oder?)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.