Auf South Georgia kommt man an einem Thema kaum vorbei: den Ratten und Mäusen. Vermutlich schon von den ersten Entdeckern eingeschleppt, haben sie in den vergangenen 250 Jahren die Vogelwelt dramatisch dezimiert. Die Robben- und Walfänger brachten dann auch noch Rentiere, Katzen und allerlei anderes Getier mit. Die Rentiere haben die Strände verwüstet, und die Katzen lieber Vögel als Ratten gefangen.
Mangels Bäumen sind alle Vögel dort Bodenbrüter und entsprechend wehrlos. Besonders die Kleinen, wie der südlichste Singvogel der Welt, der South Georgia Pipit, konnten nur noch auf abgelegenen, rattenfreien Inseln vor der Küste überleben. Auch die Albatrosse haben mit den Mäusen und Ratten schwer zu kämpfen.
Vor einigen Jahren beschloss der South Georgia Heritage Trust, der das Museum Grytviken betreibt und eng mit der Regierung zusammenarbeitet, alle diese „Aliens“ loszuwerden. Ein Projekt, das es in dieser Dimension noch nie gegeben hat und das quasi ausschließlich durch Spenden finanziert wird. Rentiere und Katzen war der einfache Teil. Gegen die Ratten wurde ab 2011 monatelang im Winter vom Hubschrauber aus Gift gestreut. Quadratmeter für Quadratmeter in übelstem Wetter, um die „Kollateralschäden“ unter den anderen Bewohnern der Insel zu minimieren.
Fünf Jahre später ist man sehr zuversichtlich, alle Mäuse und Ratten erwischt zu haben und rechnet für die folgenden Jahre mit mindestens einer Million zusätzlichen Brutvögeln. Den Pipit haben wir jedenfalls schon jetzt bei jedem Landgang gehört oder gesehen. Das ist bei all den Schwierigkeiten, die die Region wegen der globalen Erwärmung hat, wirklich eine tolle Erfolgsgeschichte, für die wir gerne auch einen kleinen Beitrag gespendet haben.
Anbei noch einige Impressionen aus Grytviken, wo im Laufen von 60 Jahren hunderttausende Wale den Tod gefunden haben. Schön zu sehen, wie die Reste aus diesem düsteren Kapitel vor sich hin rosten. Dort ist auch Shackleton begraben und im Museum gibt es einige originale Fotos der Endurance-Expedition zu bestaunen.