Nach der wunderschönen Zeit auf South Georgia lagen drei Seetage vor uns. Um diese etwas kurzweiliger zu gestalteten, wurde spontan ein Besuch auf den South Orkneys eingeplant, wo Crewmitglied Nigel einige Zeit gelebt hat. Diese liegen ungefähr auf halber Strecke, und da kommt normalerweise quasi niemand hin.
Vorher hieß es aber: Einen Tag lang Wale gucken. Bei unglaublich glatter See fuhren wir durch das Finnwalgebiet. Mit ein wenig Geduld und Übung sah man alle paar Minuten irgendwo am Horizont den kondensierten Walatem. Tanja hat viel Zeit an Deck verbracht, und etwa 30 Finnwale erspäht. Ein paar kamen sogar richtig nahe!
Action kam allerdings auf, als mitten in einer Präsentation Orcas gesichtet wurden. Allerdings nicht irgendwelche, sondern die Unterart Typ D, bzw. Subantarktischer Orca. Diese sehen mit ihrem runden Kopf und dem winzigen Augenfleck deutlich anders aus als „normale“ Orcas. Unsere Begegnung war überhaupt erst die 18. oder 19. Sichtung dieser Hochseebewohner.
In den 20 Minuten wurden von den 70 Fotografen und der Crew geschätzte 30000 Fotos gemacht – vermutlich wurde keine Typ D Sichtung jemals so gut dokumentiert. Die Präsentation war damit gestorben, aber alle Orcafans an Bord waren total begeistert. So spannend können Seetage sein, und der Abend ging auch noch mit einem tollen Sonnenuntergang zu Ende.