Das Buch mit dem Untertitel „Rezepte für Anwendungsprogrammierung mit dem iPhone SDK“ von Erica Sadun ist umfangreich, keine Frage. Auf fast 400 Seiten findet sich eine Vielzahl von Codebeispielen, die von der Autorin mit Liebe zum Detail zusammengestellt wurden und eine gute Inspiration zur Lösung von Problemen darstellen.
Aber ist das Buch auch ein guter Einstieg in die iPhone-Programmierung? Die Antwort lautet leider: eigentlich nicht so wirklich. Zunächst fällt auf, dass das Buch keine Einführung in Objective-C enthält. Gut, das muss nicht sein, die nötigen Infos kann man sich ja auch anderweitig besorgen. Aber wenn die Autorin derartige Kenntnisse voraussetzt, warum erklärt sie dann Dinge wie das Setzen eines Break-Points in xcode? Schließlich dürften nur wenige Spezialisten für Objective-C diese Entwickler-Kenntnisse in einem Nicht-Mac-Umfeld gesammelt haben.
Zwei weitere Dinge fallen negativ auf:
Bevor die vielen Codebeispiele starten, ist eine interessante Einführung in die Programmierung für das iPhone, etwa welche Tools man braucht, oder auch wie man Testgeräte registriert. Das ist super und wichtig, aber auf andere Fragen, etwa wie die Layer-Architektur der iPhone API gestaltet ist, wird gar nicht eingegangen.
Fast noch gravierender: Der Interface Builder wird nur sehr kurz angerissen, die Interaktion zwischen den im Tool gebauten UIs und dem eigentlichen Programmcode wird gar nicht näher betrachtet.
Überhaupt bleibt der Eindruck, dass das Buch sehr viel „so wird es gemacht“, aber zu wenig „darum wird es so gemacht“ enthält. Als Nachschlagewerk für erfahrene MacOS X- oder iPhone-Entwickler ist es damit sicher ein gutes Buch, aber für den Einstieg einfach falsch strukturiert.